Es lebe der Sport …

er hält uns g’sund und macht uns hart.

An der Ndejje University fanden während der vergangenen Tage die 17. Inter-Universitären Sport-Wettkämpfe statt. Für die Uni ein wirklich großes Ding, findet doch das Ganze nur alle zwei Jahre statt und es sollten 2250 Gäste kommen. Die letzten Wochen waren demnach geprägt von Geschäftigkeit, damit alles organisiert ist und alle Sportstätten rechtzeitig fertig werden. Unter anderem musste der Pool verlängert werden.

Unter all den Ausgaben hat auch das Personal der Uni zu leiden gehabt; Gehälter wurden zum Teil zurückgehalten. Die Leute sind aber so stolz auf ihre Sporterfolge und es ist eine echte Ehre hier der Gastgeber zu sein, also bleibt nicht viel Raum für’s Murren. Die immer präsenten Zeugnisse des Glaubens oder der Lebenseinstellung im Straßenverkehr sind auch an den angereisten Uni-Bussen zu lesen und passen einfach zum Event.

Es gab unter anderem Karate und Volleyball, beides Disziplinen in denen Ndejje gewonnen hat.

Neben den aktiven Sportlern gab es auch die bekennenden Genießer.

 

Die 2.200 m² große Fläche, auf der sich die Volleyballfelder befinden, stellt im Regenfall eine kleinere Bedrohung für die angrenzende landwirtschaftliche Versuchsfläche dar. Die Spielfelder nehmen so gut wie kein Wasser auf, beinahe alles fließt als Oberflächenwasser ab und sammelt sich an einem Punkt. Dort rauschen dann geschätzte 50 Liter pro Sekunde den Hang hinunter und bilden in den Beeten kleine Bäche.

So viel Wasser während der Regenzeit hier an den Pflanzen vorbeischießt, so wenig bekommen die Pflanzen ab sobald es aufhört mit regnen. Die Uni hat hier angepflanzt, um die 2250 Gäste kostengünstig aus dem eigenen Garten zu verköstigen. Die Ernte fiehl aber viel zu gering aus, die Pflanzen wurden nicht groß genug – mangels Wasser. Der aufmerksame Leser fragt sich jetzt vielleicht, wo dann das Wasser für den Pool herkommt und warum die Felder nicht bewässert wurden. Wie der Pool voll wurde, weiß der Klemptner der Uni, der am ganzen Gelände die Leitungen verlegt und letztens wahrscheinlich kaum noch Schlaf gefunden hat. O-Ton Klemptner Alexander: „These guys keep me busy.“ Wie und dass es mit der Bewässerung weitergeht, davon werde ich hoffentlich hier berichten dürfen.

Kostbarkeiten

Etwas verspätet möchte auch ich meinen Beitrag zum Welttoilettentag leisten. Diesen Kasten hab ich Anfang Dezember in Kampala gesichtet. Zu sehen ist, wie Kostbares bewahrt und entwendet wird.

Bei einem meiner Gänge zur Notdurft an der Uni fiel mir auf, dass es dort auch kein Klopapier gibt. Das ist nicht weiter schlimm, man sollte halt darauf vorbereitet sein. Erstaunlich, mit wie wenig Lagen, nämlich einer (1), ich auskommen kann und wie wenig weich (Druckerpapier) auch noch reicht. Ansonsten fühle ich mich sehr gesegnet. In unserem Haus gibt es zwei Toiletten mit Wasserspülung. Ein echter Luxus, gehen doch die meisten am Gelände zum Plumpsklo.

Es gäbe auch Grund für ein schlechtes Gewissen beim Drücken der Klospülung. Gerade ist der nächstgelegene Brunnen im Dorf trocken gefallen. Der Brunnen ist nur wenige Meter tief und wird mit Handpumpe betrieben. Hier am Gelände haben wir aber einen tieferen Brunnen samt elektrischer Pumpe welcher auch die ganze Trockenzeit über Wasser liefert. Die Bewohner rings um könnten jetzt am Wasserkiosk, der das elektrisch geförderte Wasser anbietet, Wasser kaufen, oder sie gehen weiter zum nächsten Handpumpen-Brunnen. Vielleicht wissen die Kinder, welche die gelben Wasserkanister heimwärts tragen, dass ich unter Umständen genau so eine Kanisterfüllung am Tag das Klo hinunterjage. Dieses landet dann in der Klärgrube (2 Kammern). Die Fotos dazu lasse ich mal hier weg. Nur so viel: Die Kakerlaken, die dort ansässig sind, schauen manchmal nachts bei uns vorbei (die 3-Sekunden-Regel hilft hier der Schockvermeidung. Licht an, 3 Sekunden warten, Raum betreten).

Der reichste Mann der Welt hat seine Stiftung vor ein paar Jahren ein Preisausschreiben zur Neuerfindung der Toilette machen lassen. Eines der Teilnehmerklos wurde sogar in Uganda getestet. Bis derartige Technologie hier in Kisooba ankommt, wird es noch etwas dauern.