Anlässlich des Weltwassertags, der jedes Jahr am 22.3. stattfindet, hat sich das Wasser-Zentrum der Uni aufgemacht und 32 Schülern der nahegelegenen Nalinya Lwantale Girls School einen kleinen Ausflug ermöglicht. Der Bus der Uni nahm uns alle zu einem nahegelegen Sumpf (*) mit wo wir uns über Funktion und Bedeutung von Feuchtgebieten unterhalten haben.

Wir waren an einer Stelle, wo dem Feuchtgebiet stark durch den Abbau von Lehm zur Ziegelherstellung zugesetzt wird. Jedes Jahr gehen in Uganda 2% der bestehenden Feuchtgebiete verloren. Durch den Bevölkerungswachstum entstehen entweder Siedlungen, Ackerflächen oder es wird, wie im Bild zu sehen, der Boden zu Ziegeln verarbeitet, zu Türmen gestapelt und dann gebrannt.

Auf der Rückfahrt blieb der Bus ein zweites Mal stehen und wir haben uns ein stark degradiertes Feuchtgebiet angesehen. In den den Löchern, wo ehemals Ziegeln abgebaut wurden, wachsen jetzt Eukalyptusbäume (**). Die wichtigesten Kriterien zur Beurteilung von Trinkwasser (Trübe, Farbe, Geruch) wurden mit Wasser aus einem kleinen Bach veranschaulicht. Ein Gespräch über wasserbürtige Krankheiten hat gezeigt, dass die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 16 ganz gut Bescheid wissen. Dass es neben dem Abkochen auch andere Möglichkeiten zur Wasseraufbereitung gibt, haben wir mit einem mitgebrachten Filter veranschaulicht. Die Schüler haben mich drauf hingewiesen, dass auch ein Fisch im Eimer schwimmt (ich hab nur von Bakterien und anderem Kleinzeug geredet). Beim Auslehren des Eimers hat mich dann eine Kaulquappe angelacht.

Uns vom Wasser-Zentrum hat der Ausflug Spaß gemacht, und die Teens wollten eigentlich auch nicht wieder so gern zurück in ihre Schule. Solche Ausflüge sind auch sehr selten hier.

(*) Die Begrifflichkeiten zu den verschiedenen Feuchtgebietstypen wie Sumpf, Marsch, Ried usw. unterscheiden sich zum einen zwischen Englisch und Deutsch, zum anderen zwischen Wissenschaftler und Laie. Wobei ich mich zu den informierten Laien zähle.
(**) Eukalyptus ist nach meiner Kenntnis in Uganda kein „Ureinwohner“ sondern wurde später eingeführt. Er eignet sich gut zur Entwässerung von Feuchtgebieten, weil er viel Wasser braucht. Die Bäume wachsen schnell und sind deshalb auch sehr beliebt. Allerdings hat der Präsident eine Bepflanzung mit Eukalyptus in Feuchtgebieten verboten.

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